• der Bildungspodcast

    15 Lehrermangel

    Nach längerer Pause, passend zum Beginn der Sommerferien melden wir uns nochmal. Der Anlass ist kein neuer: Pünktlich zum Schuljahreswechsel fällt bei der Bestandsaufnahme auf, dass doch wieder einige hundert Lehrer fehlen. Dabei feiert sich der Berliner Senat, dass er die Zahlen immerhin schon vor den Sommerferien und nicht, wie sonst üblich, erst zu Beginn des neuen Schuljahres bekannt gibt.

    Das Problem ist allerdings keines, was nur Berlin betrifft: In Brandenburg müssen ca. 1000 Lehrerstellen neu besetzt werden und in diesem Jahr kann man nun nicht mehr darauf vertrauen, dass aus Berlin Lehrkräfte kommen, die sich in Brandenburg verbeamten lassen wollen, da auch Berlin wieder verbeamtet.

    Das Problem wir sich in den kommenden Jahren noch weiter verschärften. Laut KMK werden bis 2035 27.000 Lehrer*innen fehlen – eher konservativ geschätzt. Da sollte man sich doch jetzt schon mal überlegen, wie man seine Lehrkräfte behandelt.

    Vielleicht ist es in Anbetracht dessen doch keine so gute Idee von bspw. Baden-Württemberg, zu den Sommerferien 4000 befristet angestellten Lehrer zu entlassen in der Hoffnung, dass sie nach den Ferien wieder zur Arbeit erscheinen.

    12 Gespräch mit Marco Fechner

    Nachdem wir in den letzten Runden verschiedene Mikro-Ansicht zum Thema Digitalisierung, Corona, etc. unter die Lupe genommen haben, wollen wir den Blick auf Schule diesmal etwas weiten und haben uns Marco Fechner zum Interview eingeladen.

    Herausgekommen ist ein interessantes Gespräch, bei dem sich unter anderem die Bedeutung der Einbettung der Schule in den jeweiligen Kiez als Merkmal guter Schule herauskrisallisiert hat.

    Besprochen haben wir auch die Multifunktionalität von Schule als „Eierlegende Woll-Milch-Sau“ die die Aufgabe haben soll, gesellschaftliche Disparitäten zu egalisieren, der Segregation entgegen zu wirken, umfassend das Kindswohl zu garantieren und die Digitalisierung der Gesellschaft voran zu bringen – und das alles mit Strukturen, die sich seit 100 Jahren nur halbherzig verändert haben.

    Einen kleine Exkurs gibt es noch zur Geldversenkung im universitären Berliner Bildungswesen, wie es mit 100 Mio. zuästzlicher Mittel gelungen ist, die Anzahl an abgeschlossenen Lehrerausbildungen in 5 Jahren deutlich zu reduzieren.

    06 Interview mit Carsten Tergast

    In dieser Folge interviewen wir Carsten Tergast, Autor des Buches „Die Schule brennt“, das am 26.8.2021 im Ecowin-Verlag erschienen ist.

    Herr Tergast erzählt uns von seiner Entscheidung, als Quereinsteiger an eine niedersächsische Schule zu gehen und zeichnet ein lebendiges Bild von den Herausforderungen und Problem des Lehreralltags. Er schildert auch, wie es zu der Entscheidung kam, wieder aus der Schule auszusteigen.

    Wir sprechen mit ihm über die sich verändernde Rolle des Lehrers in Schule, Politikversagen und die Frage, ob Schule in Deutschland überhaupt eine Lobby hat. Kontrovers diskutieren wir, ob ein dreigliedriges Schulsystem eine bessere Antwort auf die anstehenden Herausforderungen bietet, welche Rolle Noten spielen sollten und ob Ganztagsbetreuung ein zu starker Eingriff in die Erziehungsaufgaben von Familie darstellt.

    Auch die großen Fragen konnten wir anschneiden: Denkt Gesellschaft zu wenig darüber nach, was das Ziel von Schule ist? Verlernt eine ganze Generation gerade die Fähigkeit sich auszudrücken und damit einen sinnvollen gesellschaftlichen Diskurs zu führen? Führen Noteninflation und Akademisierungswahn zu einer Entwertung von Bildung?

    Viel Spaß beim Hören!

    01 Warum ein Bildungspodcast?

    Wir sind zwei Berliner Lehrer, die über die Zukunft von Schule nachdenken. Wir sind der Auffassung, dass sich Schule nur sinnvoll wandeln kann, wenn alle Akteure – Schüler, Eltern, Lehrer, Politiker – in einen sinnvollen Dialog treten. Dieser Podcast soll ein Beitrag dazu sein, ein Gespräch in Gang zu setzen und Positivbeispiele für gelungene Schulentwicklung zu verbreiten.

    02 Die Lehrerperspektive

    In dieser Ausgabe sprechen wir über die Lehrerperspektive und die Bedeutung für Schulreformen. Am Beispiel von JÜL erzählt Daniel, warum sich das Reformprojekt in Berlin nicht wirklich durchgesetzt hat.
    Wir erörtern, warum die fehlende Lehrerperspektive ein Problem bei der Digitalisierungsmaßnahme ist, Laptops an alle Lehrer zu verteilen.