Ein Gespenst geht um in der Welt:
Die künstliche Intelligenz.
Wir sind keine KI-Experten und wagen einen kritischen Blick von außen. Als erstes fragen wir ganz naiv:
Was ist eigentlich natürliche Intelligenz? Erst danach besprechen wir, wie wir sie auf Rechnern nachbauen können. Und fragen uns:
Wo ist KI erfolgreich? Wie intelligent sind fahrende Autos? Worin unterscheidet sich menschliches Denken von KI? Kann KI von sich aus Gefühle oder einen Glauben entwickeln? Gibt es menschliche Dinge, die uns KI nicht nehmen kann? Nimmt sie uns das Privileg, uns als Krone der Schöpfung fühlen zu können?
Und wo lauern ihre Gefahren?
„Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht!“
Nach dem Blick zurück zum Urknall, zur Entstehung der Welt, wagen jetzt wir einen Blick in die Zukunft des Universums. Die Vorstellung einer steten Entwicklung des Kosmos ist relativ neu: Als Albert Einstein mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie die moderne Kosmologie begründete, ging die Physik noch von einer statischen Welt aus. Um diese zu stabilisieren, führte er die kosmologische Konstante in seine Gleichungen ein – seine größte Eselei, die er bald darauf korrigierte.
Erst der belgische Jesuitenpater Georges Lemaitre brachte mit seiner Vorstellung von einem Urknall Dynamik ins Universum. Seitdem hat sich die Vorstellung vom Werden unseren Welt stetig verändert. Beim Blick in die Zukunft stellen wir fest, dass wir nicht nur in der besten aller Welten leben, sondern wohl auch in der besten aller Zeiten.
Unsere bunte vielfältige Welt wird nicht in alle Ewigkeit so weiter bestehen, sondern einem kalten langweiligen Universum Platz machen, in dem es keine Galaxien, keine Sterne, ja nicht einmal mehr die Kräfte gibt, die unsere Welt bestimmen.
Aber wie mit jedem Wetterbericht ist es auch mit unserem Blick in die Zukunft: Es kann auch ganz anders kommen…
In dieser Folge stellen wir die Frage: Was wäre, wenn –
wenn Gott nur ein kleines bisschen an den Parametern dieser Welt gedreht hätte? Egal wie, wir würden meist in einem Universum landen, in dem es keine Atome, keine Sterne, keine Chemie, damit keine Biologie und somit auch keine Menschen geben würde, die sich über dieses „Finetuning“ der Welt wundern könnten.
Hatte also Gottfried Wilhelm Leibniz recht, als er sagte, dass Gott nur die besten aller möglichen Welten erschaffen konnte? Aber statt zu unterstellen, dass ein Gott diese Welt für uns schuf, betrachten wir eine andere Möglichkeit:
Wie wäre es, wenn neben unserem Universum in einem Multiversum einige riesige Zahl alternativer Universen mit anderen physikalischen Gesetzen realisiert wären? Unter ihnen befände sich gewiss ein lebensfreundliches. Kann man mit diesen anderen Universen in Kontakt treten? Diese Frage besprechen wir in unserem Podcast.
Im zweiten Teil von Raum und Zeit geht es um die Zeit, die sich durch ihre Eindimensionalität grundsätzlich vom Raum unterscheidet: Nur so lässt sich eine Ordnung, ein vorher und nachher definieren und damit auch so etwas wie Kausalität.
Dabei ist die Zeit allerdings nicht der unabänderliche Fluss, das gleichmäßige Rinnen des Sandes durch die Sanduhr. Einstein hat in seinen Relativitätstheorien gezeigt, dass sowohl der Bewegungszustand als auch Materie den Gang der Zeit beeinflussen. Was sich wie Science Fiction anhört, hat sehr konkrete Auswirkungen: Ohne die relativistischen Korrekturen an den Uhren der GPS-Satelliten wäre eine Positionsbestimmung nicht möglich.
Aber es wird noch wundersamer: In fast allen Bereichen der Physik lässt sich der Zeitpfeil umkehren oder sogar die Zeit vollständig aus den Gleichungen eliminieren. Wie kommt es dann, dass es eine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt? Der große Physiker Ludwig Boltzmann hat gezeigt, dass die Natur beim Übergang vom Mikrokosmos zum Makrokosmos immer den Zustand mit der größten Wahrscheinlichkeit anstrebt. Das ist der Zustand maximaler Unordnung. Damit werden physikalische Prozesse irreversibel .
Dazu im scheinbaren Widerspruch steht das Leben selbst. Die Evolution hat hochgradig geordnete Strukturen hervorgebracht, und in der Entwicklung jedes Einzelwesens geschieht dasselbe. Das ist nur dadurch möglich, dass geschlossene Systeme im Ungleichgewicht ständig Energie aufnehmen und in negative Unordnung umwandeln können. Leben ist also ein ständiger Kampf um Struktur und Ordnung gegen das Chaos.
„Der absolute Raum ist unvergänglich und bleibt vermöge seiner Natur… stets gleich und unbeweglich“, sagte Newton. Auch Kant betrachtete den Raum als Bühne, auf der sich das Welttheater abspielt, als absolute und unveränderliche Voraussetzung unseres Denkens.
Aber ist der Raum wirklich nur reine Mathematik, bloßes Gefäß für den Inhalt, die Materie unserer Welt?
Mit Einsteins Relativitätstheorie mussten wir uns vom absoluten Raum und der absoluten Zeit verabschieden (mehr dazu in Teil 2). Von nun an wird der Raum selbst zum Akteur, von einer mathematischen Grundlage zum Gegenstand der Physik.
Wir sprechen darüber, was die Krümmung unseres Universums verursacht, was sie bedeutet, wie groß sie ist und ob und warum eine Welt mit unserer Krümmung die „Beste aller Welten“ im Sinne von Leibniz ist.